Das erste Mal nach Kuba? 

…dann gibt es hier einige Reisetipps für eine gute Vorbereitung!


Anreise Kuba:

situationsbedingt sind keine zuverlässigen Angaben möglich, diese ändern sich häufiger.

Condor flog immer ganzjährig nonstop ab Frankfurt/München nach Havanna, auch Varadero, Holguin und nach Santa Clara; Linienflieger wie KLM, AirFrance, Swiss, Iberia und Air Europe nur mit umsteigen; Flugpreise in der Hochsaison ab ca. 900€; gelegentlich gibt es Schnäppchen ab ca. 500 € (hin/zurück); die Preisangaben in der Werbung sind meist one-way! 

Aktuelles unter Auswärtiges Amt/sicher reisen/Kuba


Zur Einreise wird ein Reisepass (noch 6 Monate nach Reiseende gültig) benötigt und bisher eine sogenannte Touristenkarte (25€ –  noch bis Ende 2024 verwendbar)

Seit dem 1. August 2024 wird von kubanischer Seite ein elektronisches Visumsverfahren eVisaCuba für touristische Reisen eingeführt und es wurde der Zugang zu weiteren Informationen und entsprechenden Antragsformularen für das neue eVisaCuba freigeschaltet. Die Gebühr beträgt 22€, per Kreditkarte bezahlbar und das Visum soll innerhalb drei Werktagen verfügbar sein.

Es ist ausserdem obligatorisch eine Auslandskrankenversicherung erforderlich.
Weitere Infos unter www.cubainfo.de;

 

Beste Reisezeit Kuba:

von November bis April ist touristische Hochsaison mit durchschnittlich 25 Grad Tagestemperatur und ca. 20 Grad nachts (subtropisches Klima). Der Januar ist oft etwas kühler und kann von Schlechtwetterphasen (frente frio) durchsetzt sein. Von Mai bis Oktober ist es feucht-heiß bei 30-35 Grad und öfters kurzen, tropischen Regengüssen. Von August bis Oktober sind auch Hurricane-Stürme möglich; 

Zuletzt Ende September 2022 wurde auch Kuba von Hurricane „Ian“ heimgesucht. Das Zentrum des Sturmes ging über die westliche Provinz Pinar del Rio, wobei vor allem die Provinzhauptstadt Pinar del Rio und auch der Touristenort Viñales, sowie das Tabak-Dreieck stark betroffen waren. Dort gab es erhebliche Schäden. In Havanna, das ca.200 km entfernt liegt, gab es starke Winde und viel Regen. Die Schäden in Havanna waren verhältnismäßig gering. 

die Zeitverschiebung beträgt ganzjährig minus 6 Stunden zu Deutschland.

 

Besonderheiten:  

das sozialistische Wirtschaftssystem hat seine Eigenheiten, die uns Europäer nicht (mehr) vertraut sind, aber durchaus mit DDR-Zeiten vergleichbar. Kurz gesagt, ist es keineswegs sicher, dass es alles zu kaufen gibt und wenn, dann nur in sehr kleiner Auswahl. Markenartikel gibt es nur sehr reduziert und sie sind teuer (z.B. Duschgel, Sonnenmilch). Die Qualität (z.B. bei Kleidung) entspricht oft nicht unseren Vorstellungen. Auch Benzin oder bestimmte Nahrungsmittel können zeitweise knapp sein und schwieriger zu bekommen.

Es gibt Devisenläden, dort ist oftmals ein breiteres Sortiment vorhanden, doch deutlich teurer als bei uns. Alles was Sie persönlich unterwegs brauchen, am besten mitnehmen!

 

Essen in Kuba:

in Havanna und bei Rundreisen sind die kleinen Privatrestaurants „paladares“ (meist von privaten Familien betrieben) die besten Anlaufstellen; wenn Sie in einer Casa particular (Privatunterkunft) übernachten, können Sie oft auch dort ein Abendessen vereinbaren.

Auch im Hotelrestaurant der gehobenen Kategorien werden Sie gut bedient. Auf den Inseln (Cayos) und in Varadero gibt es fast nur all-inclusive-Hotelresorts, die eine Rundumversorgung garantieren; entsprechend gibt es dort wenig bis keine Restaurants.

Selbstversorgung ist mit extrem viel Zeitaufwand verbunden, da die wenigen Supermärkte ein sehr reduziertes Sortiment vorweisen. Obst, Gemüse und evtl. Fleisch gibt es nur auf Bauernmärkten oder an Straßenständen und sieht nicht so ansprechend aus, wie wir es gewohnt sind. Brot (2 Sorten Weißbrot) nur beim Bäcker. Fisch ist nicht frei verkäuflich.

Das Leitungswasser ist nicht trinkbar. Stilles Mineralwasser kann man überall kaufen. Idealerweise im 5-Liter-Behälter. Sinnvoll ist es daher, eine eigene, auffüllbare Trinkflasche mitzunehmen.

 

Gesundheit in Kuba:

Es sind derzeit keine zuverlässigen Angaben möglich, diese ändern sich häufiger. Siehe bitte  Auswärtiges Amt/sicher reisen/Kuba
Es gibt zur Einreise normalerweise keine Impfvorschriften. Kuba ist malariafrei, doch die gängigen Impfempfehlungen (Tetanus, Polio, Hepatitis B) sollten Sie immer berücksichtigen; Dengue-Fieber und der Zika-Virus kommen gelegentlich vor.

informieren Sie sich z.B. unter www.gesundes-reisen.de auch hinsichtlich der Verhaltensregeln zu essen/trinken in tropischen Gebieten. Leitungswasser ist nicht trinkbar!

Benötigte Medikamente sollten Sie unbedingt mitbringen, die Apotheken vor Ort haben häufig Engpässe; die medizinische Versorgung im Lande ist gewährleistet, jedoch vom Standard oft nicht vergleichbar. In Havanna gibt es eine gute Privatklinik Cira Garcia, speziell für Ausländer.

Geld in Kuba:

siehe unter Zahlungsmittel

Internet in Kuba:

das Zeitalter des mobilen Internets hat auf Kuba erst 2019 begonnen, ist jedoch für Kubaner sehr teuer. Bisher und weiterhin gibt es „Hot spots“  also Zonen mit Internet an zentralen Plätzen, und in Hotels; dort kann man sich mit einem Code in das kubanische Netz einwählen. Eine Stunde kostet umgerechnet rund einen Euro. WhatsApp funktioniert damit auch.

Den Code erhält man über den Kauf einer Etecsa-Internetkarte an der Hotelrezeption oder in einem Etecsa-Büro (lange Wartezeiten). Es gibt Karten mit unterschiedlichem Wert. Es empfiehlt sich gleich mehrere zu kaufen, da manchmal vergriffen. Es gibt auch die Möglichkeit die Karten von Kubanern zu kaufen, die diese vorab besorgen und mit kleinem Aufpreis weiter verscherbeln, meist direkt in der Nähe der Hot spots (Wifi-Area). Das Netz ist generell nicht sehr stabil und schnell überlastet. 

Ausländische Besucher können auch eine kubanische SIM-Karte kaufen für rund 40 EUR (und Vorlage des Reisepasses), allerdings ist dies eine zeitaufwändige Angelegenheit von mehreren Stunden, da vor den Etecsa-Büros meist lange Schlangen sind; außerdem rechnet es sich selten. 

Landesdaten:

Kuba hat 11,2 Mio Einwohner, davon 2,1 Mio in Havanna. Es kamen jährlich bis zu 4,8 Mio Touristen ins Land (2019). Seit der Pandemie ist dies nur noch ein Bruchteil (20%). Kuba’s Tourismus erholt sich nur mühsam, was an der schwierigen Versorgungslage der Insel liegen mag. Der Boykott durch die USA ist eine schwere Bürde. Das eigene marode Wirtschaftssystem und überholte zentralistische Strukturen mindestens genauso abträglich.

Die West-Ost-Ausdehnung der Hauptinsel beträgt über 1200km, Nord-Süd zwischen 30 und 190km. Kuba ist die größte Karibikinsel und umringt von einer Vielzahl kleinerer Inseln (Cayos), die ebenfalls zum Land gehören.

Weitere Infos siehe www.auswaertiges-amt.de/kuba

 

Kleidung:

Je nach Reisezeit. Im Sommer (April bis Oktober) ist sehr leichte Baumwollkleidung angebracht. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit ist alles was eng anliegt unangenehm. Normale Jeans sind zu warm. Besser leichte Baumwollhosen, Sommerkleider, lose Blusen und Hemden. Sonnenbrille und Sonnenhut sind wichtig! Trotzdem einen Pullover/Strickjacke für Räume mit Klimaanlage bzw. Bus. Regenschutz ist im Sommer sinnvoll. Auch bei Regen wird es nicht kühl.

Das Winterhalbjahr (Hochsaison) ist dem deutschen Sommer vergleichbar. Also auf kühlere oder windige Abende eingestellt sein. Ansonsten ist es tagsüber meist sonnig, Sommerkleidung ist passend. Sonnenbrille und Sonnenhut sind wichtig. Einen Schirm braucht man nur im Ausnahmefall.

Kuba ist tolerant, freizügig und unkompliziert in Sachen Kleidung. Allerdings sehr auf Außenwirkung bedacht – man möchte einen guten Eindruck machen!

Notruf:

hoffentlich nicht nötig, doch es kann nicht schaden, es gelesen zu haben bzw. zu notieren, denn die Notrufnummern sind in Kuba abweichend zu unseren:

Polizei/Policia:  106            

Krankenwagen/Ambulancia:  104            

Feuerwehr/Bomberos:  105

 

Sicherheit in Kuba:

Kuba gilt allgemein als sicheres Reiseziel. Aufgrund des hohen wirtschaftlichen Gefälles kommen allerdings Diebstähle auch hier verstärkt vor; entsprechende Vorkehrungen (Hotelsafe, kein zur Schau stellen, Geld nachzählen etc.) helfen hier meist. Kriminalität (Raubüberfälle), wie in vielen anderen Ländern Lateinamerikas, ist normalerweise nicht zu erwarten. 

Auch bedingt durch das sozialistische Wirtschaftssystem (siehe unten) hat sich in den Touristenzonen der „Berufsstand“ der Schlepper (jineteros) etabliert; sie treten als freundliche Dienstleister auf, eilfertig und hilfsbereit schleusen sie die Kunden zu teuren Restaurants und Läden, um Provision zu kassieren; Zigarren und Rum am besten nur in offiziellen Geschäften kaufen. Wie überall auf der Welt sind auch sonstige „Gefälligkeiten“ allgegenwärtig, obwohl offiziell verboten.

 

Unterkünfte:

die Hotels in den Strandzonen sind unterschiedlichen Standards; die 3* und einfache 4*-Kategorie stammt in der Substanz meist aus den 90er-Jahren und wurden neu renoviert; ansprechender sind die neu gebauten Resorts der 4* und 5*-Kategorie;

Privatunterkünfte (Casas particulares) sind für Rundreisen und den Aufenthalt in Havanna eine authentische Alternative, von einfach bis komfortabel; buchbar z.B. auch über AirBnb oder Booking.

Aufgrund der üblicherweise sehr hohen Nachfrage empfiehlt sich frühzeitiges (sicheres) Buchen, in Kooperation mit einer deutsch sprechenden örtlichen Agentur. Orts- und Hotelkenntnis ist für eine realisierbare Reiseplanung extrem hilfreich, Flexibilität ist dennoch erforderlich. Naturnahe Aktivitäten (wandern, reiten, tauchen, radfahren, Vogelbeobachtung etc.) sind möglich.

 

Unterwegs:

der deutsche /europäische Führerschein ist ausreichend;

auch Mietwagen müssen in Kuba unbedingt frühzeitig reserviert werden (vor Ort nicht mehr möglich), ebenso Zugfahrten oder die Überlandbusse von Viazul. Auch hier am besten über uns/die genannten Kontakte. In Eigenregie organisierte Reisen sind machbar, erfordern jedoch viel Geduld und Zeit und hilfreich sind dabei gute spanische Sprachkenntnisse – und eine gute Portion Abenteuerlust! 

Selbstfahren in Kuba ist tagsüber an sich kein Problem, da außerhalb von Havanna wenig Verkehr auf den Straßen ist. Allerdings sind die Bedingungen doch grundlegend anders als bei uns in Europa. Auf den Straßen sind neben vorwiegend alten Autos auch Pferdekutschen, Ochsenkarren, Fahrräder etc. unterwegs, das Tempo also eher gemächlich.

Die Strassenverhältnisse sind auf den Hauptrouten akzeptabel, Schlaglöcher jedoch die Regel. Im Osten des Landes (Holguin-Santiago) deutlich schlechter. Nebenstrecken sind in schlechtem Zustand und oftmals nicht asphaltiert, sollten deshalb gemieden werden. Beschilderung gibt es selten oder sehr klein, doch mit Navi-App auf dem Handy kommt man gut zurecht, (z.B. maps.me) Kartenmaterial vorher herunterladen. GPS ist offiziell nicht erlaubt. 

Wichtig: auf keinen Fall nach Einbruch der Dunkelheit fahren, da vieles unbeleuchtet ist (auch Menschen/Tiere auf der Fahrbahn) und daher sehr gefährlich. Die Distanzen sind größer als man erwartet, mehr als 60 km pro Stunde sind kaum zu schaffen. Daher immer früh losfahren!   >>siehe meine Reisereportage – mit dem Mietwagen durch Kuba

Verhaltenshinweise:

das soziale Gefälle ist sehr groß, der Großteil der Kubaner – besonders auf dem Land und abseits des Tourismus – lebt von umgerechnet rund 50 EUR pro Monat und ist für Kugelschreiber, Seife, Lebensmittel, getragene Kleidung, etc. extrem dankbar. Anfang 2021 wurden mit der Währungsreform auch die staatlichen Löhne angepasst, doch durch extreme Preiserhöhungen auch von Alltagsgütern verschlechterte sich die Situation weiter. 

Seien Sie großzügig, besonders bei alten Menschen und Behinderten! Bettelnden Kindern auf der Straße sollten sie jedoch nichts geben. Es ist nicht hilfreich, wenn diese an einem Tag mehr einsammeln als ihre Eltern durch redliche Arbeit verdienen.

 

Weitere Infos:

website des Tourismusministeriums Mintur www.autenticacuba.com (auch deutsch), Kubanisches Fremdenverkehrsamt Frankfurt www.cubainfo.de, für Fragen und Austausch www.kubaforum.eu;

Sehr empfehlenswert sind die Reiseführer von Stefan Loose und/oder Michael Müller, ergänzend dazu „Kulturschock Kuba“ vom ReiseKnowhow-Verlag (alles im Buchhandel).

Wer noch etwas tiefer eintauchen möchte findet mit „111 Gründe Kuba zu lieben“ von Klaus D. Leciejewski eine kenntnisreich und unterhaltsam geschriebene Lektüre.

 

Zahlungsmittel:

Zum 01.Januar 2021 wurde die lange geplante Währungsreform umgesetzt. Die Touristenwährung – der Peso convertible (CUC) wurde abgeschafft und es verblieb der Peso national und die Bezahlung mit DEVISEN (Dollar und Euro). Zwischenzeitlich wurde auch der Dollar nicht akzeptiert, doch  Mehr dazu

2024 erhält man für 1€ etwa 120 CUP im staatlichen Devisenverkauf. Der Kurs liegt damit fünfmal so hoch wie der offizielle Wechselkurs, der weiterhin im Unternehmenssektor gelten soll. Aufgrund des starken Schwarzmarktes (zur Zeit 300-350 CUP) musste die Regierung hier nachbessern. Die Situation ist unübersichtlich und schwankt je nach Versorgungslage. Es ist überaus sinnvoll, genügend Bargeld (Euro oder Dollar in kleinen Scheinen) mitzunehmen.

Somit gibt es rund vier Jahre nach Abschaffung der Touristenwährung doch wieder unterschiedliche Kurse. Verwirrend war die doppelte Währung schon immer, kubanische Pesos CUP für die Alltagsgüter der Einheimischen, Pesos convertibles CUC für Touristen. Wechselkurs war 2020:  1€ = ca. 1 CUC = ca. 24 CUP.