Havanna – Trendmetropole der Karibik

Havanna erlebt derzeit im weltweiten Ranking eine ungewöhnliche Beliebtheit.

Kein Wunder, die Stadt befindet sich in einem rasanten Wandel. Alle möchten das einzigartige Flair der alten Dame – mit ihren verfallenen Prachtbauten, den amerikanischen 50er- Jahre Karossen, die Straßen ohne Leuchtreklame, aber mit handgepinselten Revolutionssprüchen und den Malecón, das Wohnzimmer Havannas – noch authentisch erleben.

Doch die Zeit läuft….

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Sonnenuntergang am Malecon

…die Habaneros genießen das Ende eines heißen Sommertages, sie flanieren, flirten, angeln, plaudern, lachen oder richten den Blick sehnsuchtsvoll in die Ferne über das Meer.

Hierher kommen alle, egal ob sie in Centro wohnen, zuhause weder Balkon noch Terrasse haben, wahrscheinlich noch nicht einmal ein eigenes Zimmer, oder weiter hinten im Vedado, wo hübsche Villen und moderne Apartmenthäuser stehen.

Die Küstenstraße Malecón ist die Flanierzone und allabendlicher Treffpunkt der Hauptstadt.

 

Szenenwechsel

im Stadtteil Miramar wird im Garten der Grill angezündet. Langsam trudeln die Freunde und Familie ein. Wer will, erfrischt sich noch im Pool, bevor sich alle um den großen Tisch versammeln.

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Es gibt Camarones (Garnelen) und frischen Lobster, beides offiziell nicht zu kaufen, also vom Schwarzmarkt, Gemüse vom „Agromercado“, das sind die privaten Bauernmärkte, die es seit einigen Jahren gibt, und natürlich darf auch der „Havanna Club“ nicht fehlen, Kubas einheimischer Rum, der keinen Vergleich zu scheuen braucht.

Miramar ist das noble Residenz- und Botschaftsviertel, wer hier wohnt gehört zur Elite des Landes. …soviel zur sozialistischen Einheitsgesellschaft.

 

Havanna ist unglaublich schön – trotz allem, oder gerade weil

Die schöne Karibik-Stadt am Atlantik ist inzwischen nicht nur eine trendige Touristen-Metropole sondern mausert sich bereits zu einem Lifestyle-Spot

Wer im 10. Stock auf der Terrasse der Kult-Bar „Flauta Magica“ seinen „Mojito“ schlürft und auf das Meer schaut, davor die Botschaft der USA im Blick, der ist  begeistert. Genauso wie derjenige, der im „Del Frente“ in Habana Vieja einen traumhaft guten Bloody Mary-Cocktail serviert bekommt und leckere Tacos isst… oder was immer der Magen begehrt.

 

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Seit Jahren bekannt ist das Restaurant La Guarida – „the hardest table to get“ – seit es durch den Film „Erdbeeren und Schokolade“ Kultstatus erlangte.

Dies sind die Trendsetter der Szene, wovon ständig Neue hinzu kommen.

Havanna – in 2016 waren selbst die großen Namen zu Gast…von Barack Obama über Rolling Stones, Chanel mit Karl Lagerfeld bis zu Madonna, die hier ihren Geburtstag feierte.

 

Havanna ist eine magische Stadt,

ihre Anziehungskraft trifft die Menschen direkt in die Seele.

 

Niemand ist eine Insel

Zur großen Beliebtheit Havannas tragen vor allem auch ihre Bewohner bei. Sie sind aufgeschlossen, freundlich und jederzeit an Kontakten mit den Besuchern interessiert.

Das hat auch seine Schattenseiten. Wo ein derart großes Wohlstandsgefälle besteht zwischen Einheimischen und Besuchern, und deren Lebensstil durchaus Begehrlichkeiten weckt, ist der Schritt zu kommerziellen „Gefälligkeiten“ nicht weit.

 

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Die Prostitution – obwohl offiziell verboten – ist allgegenwärtig, beiderlei Geschlechts, und auch ansonsten sind Abschlepper, die einfach nur gegen Provision den Restaurants und Bars Kunden bringen, an der Tagesordnung. Die sogenannten „jineteros“ haben ein erstaunliches Gespür für „frische“ Touristen, die ihnen am ersten Tag in Havanna Vieja fast ausnahmslos auf den Leim gehen.

 

Dollar überschwemmen die Insel und Castros Ideale zerrinnen.

Im Mai 2016 erreichte das erste amerikanische Kreuzfahrtschiff, nach über 60 Jahren Blockadepolitik, die kubanische Insel. Seit September 2016 kommen amerikanische Linienflüge ins Land.

Obwohl die Amerikaner sich noch immer nicht frei im Land bewegen dürfen, sondern von den USA geforderte, sogenannte „people to people“-Programme mit kulturellen Programmpunkten absolvieren müssen, sitzt der Dollar locker.

 

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Das erfreut die vielen „Cuenta Propistas“, die seit einigen Jahren legalisierten Kleinunternehmer, die an allen Ecken und Enden von Havanna Vieja ihre improvisierten Geschäfte eröffnen. Es gehört nicht viel Vorstellungskraft dazu, sich auszumalen, wozu dies mittelfristig führen wird.

 

Habana Vieja bezaubert

Doch heute dominieren noch die altehrwürdigen, halb verfallenen Gebäude das Straßenbild von Havanna Vieja, vor allem in den weniger frequentierten Seitenstraßen.

 

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Die Hauptader der Fußgänger „Obispo“ und natürlich alle vier pittoresken Plätze der Altstadt – Plaza Vieja, Plaza de Armas, Plaza de la Catedral, Plaza San Francisco – wurden herausgeputzt und bereits in den 90er Jahren renoviert als UNESCO-Weltkulturerbe. So auch die Calle Mercaderes und viele schöne Paläste, die zum Teil zu Kolonialhotels umgewandelt wurden und heute touristisch vermarket werden.

Havanna Panorama

Um mehr der vielen Sehenswürdigkeiten Havannas, z.B. die Nekropolis Colon oder die Werke des Künstlers Fuster – der auch der „Gaudí“ von Havanna genannt wird, zu sehen, steigt man am besten in einen Hop-on-hop-off-Sightseeingbus.

 

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Abfahrts- und Endpunkt ist am Parque Central, dem imposanten Herzstück Havannas, nahe dem grandiosen Capitolio und dem unvergleichlich schönen Gran Teatro de la Habana.

Hier wurde auch Barack Obama 2016 gebührend empfangen, zu dessen Besuch im übrigen schnell noch der Prachtboulevard Prado neu geteert wurde und den Gebäuden rund um die Amerikanische Botschaft ein neuer, farbenfroher Anstrich verpasst wurde. Es gibt schließlich keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

Wer einmal auf den Geschmack des lässig-legeren Flairs von Havanna gekommen ist, wird immer wieder zurückkehren wollen.

Er sollte nur mehr Zeit einplanen, als es Papst Franziskus im Sept. 2015 tat: er blieb nur einen Tag. Vielleicht besser so. Man sagt, den Reizen der Kubanerinnen konnte sich noch kein Mann entziehen…

 

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